Titel | Zeit | Raum | Dozent |
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Medientraining | 14.12.2022 09:00 - 18:00 (Mi) | Online | Ute Emmerich, EMMERICH mediencoaching |
1. Medientraining „TV-Interviews“ – Methoden:
- Aufzeichnung von Interviews und Statements
- Kameraübungen unter Live-Bedingungen
- Vortrag
- Moderation
- Diskussion
- Perspektivwechsel
- Reflexionen
- Brainstorming
- Praktische Übungen
- Videonalysen
- Praxis- und Theorieteile
2. Der Praxistransfer des Medientrainings wird durch verschiedene Faktoren bewirkt:
A) Kameraübungen
Schwerpunkt der Trainings sind die Übungen vor der Kamera. Diese werden aufgezeichnet und anschließend gemeinsam analysiert. Für jeden Teilnehmer wird individuell herausgearbeitet, was bei der jeweiligen Präsentation gut funktioniert hat und warum es gut war. Außerdem wird analysiert, was nicht funktioniert hat und es werden Vorschläge erarbeitet, wie man es hätte besser machen können. Berücksichtigt werden in diesem Kontext alle Aspekte von Mimik, Gestik, Körpersprache über die Innere Haltung und Freundlichkeit bis hin zu sprachlichen und inhaltlichen Aspekten bzw. eingesetzten Lenkungsstrategien.
Im Anschluss an die Analysen - die jeweils durch theoretischen Input ergänzt werden - haben die Teilnehmer sofort die Möglichkeit, in einer nächsten Übung ihren Auftritt vor der Kamera zu optimieren. Auf diese Weise wird das Erlernte unmittelbar umgesetzt und nachhaltig im Bewusstsein verankert.
B) Analysen
Ein weiterer, wesentlicher Baustein für den Praxistransfer sind die Analysen:
Die Teilnehmer analysieren nicht nur sich selbst kritisch, sondern auch ihre teilnehmenden Kollegen. Dadurch wird ihre Selbstwahrnehmung sensibilisiert und sie werden in die Lage versetzt, auch in der Situation eines TV-Interviews ihren eigenen Auftritt hinsichtlich aller relevanten Faktoren zu reflektieren, Fehler frühzeitig zu erkennen und ihr Verhalten zu korrigieren.
C) Perspektivwechsel
Viele Menschen schätzen ihre Auftritte vor der Kamera viel schlechter ein, als ihre Umwelt das tut, und nehmen gar nicht wahr, wie sie auf andere wirken. Indem die Teilnehmer sich selbst analysieren und dabei von der Eigenwahrnehmung in die Fremdwahrnehmung wechseln, entlarven sie diese Selbsttäuschung. Sie erkennen, dass ihre Selbstwahrnehmung in der Situation der Aufzeichnung sich nicht mit der Außenwahrnehmung deckt. Dieses neue Bewusstsein schafft bei den Teilnehmern Selbstvertrauen und lässt sie souverän und selbstsicher vor die Kamera treten.
Dadurch, dass die Teilnehmer auch ihre Kollegen analysieren - die teilweise andere fachliche Schwerpunkte haben - nehmen sie die Perspektive des Zuschauers ein. Sie nehmen ihre Kollegen auf eine völlig andere Weise wahr als im üblichen beruflichen Kontext. Dadurch entwickeln sie ein neues Verständnis für Medienwirkung. Sie verstehen, warum manche Aussagen funktionieren, und andere nicht. Dadurch wird für sie unmittelbar spürbar, wie wichtig es ist, mediengerecht zu kommunizieren.
D) Teilnehmeraktivierung
Durch Kameraübungen unter Live-Bedingungen, Videoanalysen/ -feedbacks, Interaktionen, Reflexionen und Selbstreflexionen, Perspektivwechsel, Visualisierungen sowie Praxis- und Theorieteile werden die Teilnehmer aktiviert, sich ein Repertoire von Tools zu erarbeiten, auf die sie in jeder Situation vor der Kamera zurückgreifen können.
E) Tools und Techniken für Zuhause
Je nach Bedürfnissen der Teilnehmer werden im Training u.a. Sprechdenkübungen, Stimm-/ Atem- und Anti-Lampenfieberübungen gezeigt, die im Nachgang des Trainings zu Hause weitergeführt werden können und eine tiefgehende Routine und Sicherheit bewirken.
F) Medienkonsum als Refresher
Ob Nachrichtenbeiträge, Fernsehinterviews oder Radiostatements - nach einem Medientraining betrachten die Teilnehmer die mediale Berichterstattung aus einer professionelleren Perspektive. Sie überprüfen immer wieder auf’s Neue, wie sich OTon-Geber vor der Kamera präsentieren und ziehen daraus Schlüsse für ihre eigenen Medienauftritte.
Programm:
VORMITTAG: 09:00 – 13:15 UHR
MITTAGSPAUSE: 13:15 – 14:00 UHR
NACHMITTAG: 14:00 – 18:00 UHR
- Begrüßung, Rahmen und Ablauf des Trainings
- Die Medien als Instrument der Meinungsbildung: Kurze Einführung in die Welt aktueller Redaktionen, ihre Arbeitsweise und ihre Zielgruppen
- Reden Sie nicht unvorbereitet mit Journalisten - Die optimale Vorbereitung auf einen Medien-Auftritt
- Übung 1: Statement 1
Aufzeichnung (AZ) 1- Radio
Analyse und Optimierung - Die Kunst des Statements – Besonderheiten, Aufbau, Timing
Exkurs: Wissenschaftliche Inhalte klar, verständlich und mediengerecht formulieren - Kameraübung 2: Kernbotschaften als Grundlage für Interviews
AZ 2: Statement 2 – TV
Analyse und Optimierung -
Authentisch auftreten: Innere Haltung, Erster Eindruck, Mimik, Körpersprache Gestik, richtig stehen, richtig sitzen, Kleidung und Styling
- Steuerung von Atmung, Tempo, Stimme und Betonung
optional: Umgang mit Stress, Lampenfieber und Black Out; Atem- und Entspannungsübungen - Übung 3: Sprechdenkübungen als Praxistool für die Vorbereitung
- Positionen souverän und überzeugend im Interview vertreten
Argumentations- und Lenkungsstrategien für schwierige Interviews und kritische Fragen - Übung 4: Interview sachlich-kritisch
AZ 4 – wahlweise TV oder Radio
Analyse und Optimierung - Schlussrunde/ Abschluss/ Fazit
Kurssprache: Deutsch